Ohne Mulchen (Boden bedecken) kann ich mir Gärtnern eigentlich gar nicht mehr vorstellen. Gerade jetzt, bei dieser extremen Trocken-Periode, wo das Wasser mittlerweilen knapp wird, bin ich sehr froh darüber, dass ich so großzügig gemulcht habe . . .
Im Prinzip passiert beim Mulchen nix anderes, als dass wir den Boden mit einer Schicht aus kompostierbarem Material schützen: Und zwar vor Hitze, Wind, Starkregen (Ausschwemmen), dem Ausstrocknen, etc. Und ein ganz wesentlicher Punkt beim Mulchen ist: wir geben den Bodenlebewesen eine Schutzschicht und Futter.
Das ist eine Freude, wenn man die Mulchschicht zur Seite schiebt und darunter die Erde so schön feucht, locker und vorallem voller Regenwürmer vorfindet! Jedesmal wenn ich unter eine Mulchschicht schaue, habe ich mindestens einen Regenwurm in meiner Hand. Ich mag Regenwürmer sehr gern. Es sind faszinierende Lebewesen die mir beim Gärtnern sehr viel Arbeit abnehmen (ich nehme mir immer einen kurzen Augenblick, und beobachte die Regenwürmer). Ich grabe z. B. die Beete nicht um oder lockere sie auch gar nicht. Es ist absolut nicht notwendig! Das erledigen für mich unter anderen die Regenwürmer.
Hier zum Vergleich ein Beet, das ich nicht gemulcht habe. Es ist ausgetrocknet und bekommt schon Risse. Die Erde wirkt auch wesentlich heller und kaputter. Mit der Hand komme ich nicht wirklich in die Erde tief hinein (ich brauche dazu eine kleine Schaufel) und, kein einziges Lebewesen ist weit und breit zu sehen . . .
Ich behandle einen Großteil meiner Beete wie folgt:
Zuerst gebe ich Kompost und etwas Hendl-Mist (nicht frischen, der ist zu aggressiv; ein paar Wochen alten, trockenen) auf die Beete . . .
Dann kommt Grasschnitt (ca. 2-5 cm dick), davon haben wir immer eine Menge . . .
. . . und eine dicke Schicht (ca. 10-20 cm) Stroh oder Heu. Die Pflanzen kommen alle erst später hinein. Die Beete bereite ich mir schon teils im November und teils im Frühjahr vor. So hat man auch das Unkraut super im Griff! Apropos: ich mulche auch die Wege zwischen den Beeten! Dann kommt auch da weniger Unkraut, das man dann leicht rausziehen kann. Außerdem trocknet die Erde auch rund um die Beete nicht aus. Wenn ich direkt in die Erde säe (Rote Rüben, Karotten, etc.), nehme ich die Mulchschicht bis auf ca. 2 cm weg (einfach auf die Seite schieben, oder anderswo verwenden).
Beim Setzen der Plfanzen mache ich den Mulch etwas auf. Meistens brauche ich nicht einmal eine Schaufel zum Loch ausheben – geht alles händisch, so schön locker ist die Erde. Die Erde rund um die Pflanze bedecke ich wieder vollständig mit Mulch und lasse die Pflanzen etwas rausschauen.
Ubrigens: ich mulche auch alle Topfpflanzen. Hier allerdings nur mit Kompost/Hendl-Mist und Grasschnitt (der kommt dann immer wieder frisch drauf, wenn gemäht wird).
Es gibt soviel Material aus dem Garten, das sich zum Mulchen eignet: Grasschnitt, Laub, Heu, Brennnesseln, gehächselte Zweige (vom Baum-/Strauchschnitt), Sägespäne, Rinden-Reste, . . . Alles Material aus dem Garten ist wieder verwertbar. Bio-„Abfall“ gibt es nicht!
Natrülich gibt es beim Mulchen auch Nachteile: Wühlmäuse! Die lieben es unter der Mulchschicht besonders, da die Erde so schön gelockert ist und sie oben drein noch eine schützende Mulchschicht drüber haben. Also, am besten eine Katze her, dann haben Sie dieses Problem halbwegs gut im Griff.
Hier noch ein Buchtipp zum Mulchen:
Mulch total: Der Garten der Zukunft von