Der Afghane in der Dachauerstraße in München hat es mir angetan. Seit ich dort das erste Mal essen war, ist mir dieser wunderbar zubereitete Basmati-Reis nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Der war so duftend, nicht zu weich, nicht zu trocken – perfekt eben. Oft habe ich versucht, den Basmati so hinzubekommen. Das Ergebnis war jedoch nie so wirklich zufriedenstellend . . .
Jahre später hatte ich die Gelegenheit, mit einer syrischen Familie einige Male gemeinsam zu kochen und zu essen. Fast jedes 2. Gericht hatte Basmati-Reis dabei, genau so duftend und herrlich auf den Punkt gekocht, wie ich es vom Afghanen in München in Erinnerung hatte. Und das große Geheimnis für wirklich guten Reis ist (so wurde mir beim mehrmaligen Reiskochen von den Syrern erklärt), dass man ihn vorher in warmen Wasser einweicht (min. 20 Minuten) – und, ganz wichtig, anschließend 1:1 (1 Teil Reis/1 Teil Wasser) köchelt . . .
Aber fangen wir von vorne an:
Den Reis besorgen wir uns immer in Wien bei einem afghanischen Geschäft. Wir haben nicht immer den gleichen Reis, aber immer ist es Basmati-Reis im 5 oder 10 kg-Sack. Diesmal ist es der DAAWAT (Traditional Basmati Rice) im blauen 5kg-Sack und stammt ausnahmsweise von einem Inder.
Ich nehme ca. 1,5 große Häferl Reis (für ca. 5 Personen) und gebe ihn in einen Topf. Anschließend gebe ich soviel warmes (30-40°) Wasser dazu, dass noch ungefähr 2 cm Wasser über dem Reis drüber stehen. Der Reis bleibt dann einfach so lange stehen (eingeweicht), bis ich mit meinen Vorbereitungen (Gemüse schneiden, Fleisch vorbereiten etc. ) fertig bin.
Dann wasche ich den Reis. Dazu schütte ich ihn in ein Sieb und spüle ihn mit warmem Wasser solange durch, bis kaum mehr weiße Flüssigkeit rauskommt – also die ausgewaschene Flüssigkeit schon mehr durchsichtig als milchig ist.
Dann bereite ich mir das Reis-Wasser vor: ich brauche in diesem Fall 1,5 Häferl lauwarmes Wasser (gleicher Anteil wie Reis). In das Wasser gebe ich noch etwas gemahlenen Cumin (ca. 1-2 Teelöffel, je nach Geschmack) und ca. 1 Teelöffel Salz – wobei ich den Reis auch oft ohne Gewürze mache – kommt immer drauf an, was wir dazu essen. (Dieser Reis kommt zu einem orientalischen Hendl dazu, deshalb die Gewürze . . .)
Ich nehme einen breiten Topf (26 cm), gebe ca. 2-3 Esslöffel Olivenöl hinein . . .
und brate den Reis ca. 1 Minute darin (ständig rühren, dass er nicht anbrennt).
Dann leere ich das vorbereitete Wasser drauf. Es zischt, ich rühre kurz durch und koche den Reis kurz auf, dann drehe ich die Flamme auf ganz klein und gebe den Deckel drauf.
Ca. 20 Minuten köchelt der Reis (er darf nicht sprudelnd kochen) bei zugemachtem Deckel. Den Reis lasse ich auch diese 20 Minuten in Ruhe (nie, aber wirklich nie den Deckel heben und nachschauen . . .). Nach den 20 Minuten mache ich meine Stichprobe. Ich nehme einen Esslöffel, steche hinein und wenn der Reis nicht mehr auf dem Löffel kleben bleibt, ist er fertig.
Der Reis gelingt immer, wenn ich mich an dieses Rezept halte! Auch wenn ich das Gefühl habe, da muss ja noch mehr Wasser dazu – nein, nur nicht auf dieses Gefühl hören, der Reis wird sonst zu feucht! 1:1 ist genau richtig!
Was sehr gut zu diesem Reis passt: Hendl, Ratatouille, Tzatziki
Hier habe ich „Restln“ vom Vortag verwertet (Hendl + Gemüse, gewürzt mit Cumin, Minze, Chili, Paradeis-Sauce, Petersil, . . .) und dazu den Basmati-Reis gemacht.
Wunderbar, fast wie beim Afghanen – aber nur fast, ich muss mal wieder in die Dachauerstraße nach München fahren und schauen, ob es ihn überhaupt noch gibt. Wäre sehr schade, wenn nicht!
Ein Gedanke zu „Endlich, nach vielen Versuchen, der Basmati-Reis wird was . . .“
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